Hast du schon einmal darüber nachgedacht, warum der Adventskranz eigentlich so viele Kerzen hat? Eine für jede Woche, klar. Aber in den meisten Wohnungen steht er dann still in der Ecke, wird sonntags angezündet, und danach? Ausgepustet und vergessen.
Vielleicht ist unser Advent oft genau wie dieser Kranz: Wir zünden kurze Momente an – eine Kerze der Hoffnung, der Vorfreude, der Besinnung – aber dann geht es sofort zurück in den Alltag, in die Dunkelheit des „Ich habe keine Zeit“. Dabei sagt der Adventskranz etwas anderes: Sein Licht leuchtet nicht aus Gewohnheit, sondern als Einladung. Er flüstert uns zu: „Mach’s wie ich, nimm dir jeden Tag einen Moment, um dein eigenes Licht am Brennen zu halten.“
Was wäre, wenn wir uns den Advent wie einen Kranz vorstellen, den wir in uns tragen? Vier Kerzen – eine für Hoffnung, eine für Freude, eine für Liebe und eine für den Mut, die Dinge loszulassen, die uns daran hindern, wirklich Advent zu leben.
Und wer weiß – vielleicht überrascht uns die eine oder andere Kerze auch in einem unbeobachteten Moment. Denn Advent heißt: Licht finden, wo wir es nicht erwarten.
Einen leuchtenden Advent!
Peter Kunz, Domvikar, Leiter der Berufungspastoral und Studentenpfarrer
Bistum Passau