Letztes Jahr im Advent: Der Nikolaus kommt bald und das will vorbereitet sein. Die Mutter erklärt dem zweieinhalbjährigen David: „Ihr sollt eine Socke mit in den Kindergarten bringen, damit der Nikolaus die Geschenke für euch reinstecken kann. Willst du eine Socke von dir mitnehmen oder lieber eine von Papa?“. Da muss David nicht lange überlegen. Er legt den Kopf zur Seite, breitet seine Hände aus und sagt: „Naja, alle Socken“.
Recht hat er, wenn er auf die überbordende Liebe Gottes vertraut, in deren Namen der Heilige Nikolaus von Myra seine Gaben verteilte. Die Legende erzählt, dass er unter anderem Kinder vor dem Weg in die Zwangsprostitution gerettet und eine Hungersnot abgewendet hat.
Soviel Wohltat passt wahrlich nicht in eine einzelne Socke. Die kleinen Nikolausgeschenke, in der Regel verbunden mit der Motivation zu einem guten Lebenswandel, sind letztlich nur eine Erinnerung an diese große Liebe. David ist mit nur einer Socke am Ende auch sehr zufrieden, aber es darf schon die von Papa sein.
Burkard Vogt
Bildungsreferent im Martinushaus Aschaffenburg
Bistum Würzburg