In diesem Jahr hatte ich bereits im Februar meinen ersten Adventsmoment. Eine Erzieherin erzählte mir von einem Erlebnis beim Kindergartenfasching: Ein Junge war zur Feier in einem hellblauen, orientalischen Gewand in die Einrichtung gekommen. Als die Erzieherin ihn fragte, als was er sich denn verkleidet hat, sagte er: „Als Gott.“. Das war selbst für die Pädagogin mit langjähriger Erfahrung neu. Aber Gott mischte sich ohne weitere Erklärung unter die anderen Kinder und hatte offensichtlich sehr viel Spaß an dieser Feier.
Und mich lässt jetzt der Gedanke, dass Gott sich einfach so unter die Menschen mischt, nicht mehr los. Ich bin überzeugt, dass man ihn an den unterschiedlichsten Orten entdecken kann: Vielleicht als Pflegerin im Krankenhaus, als geduldiger Zuhörer am Telefon einer Beratungsstelle oder bei einer Videokonferenz, als freundlicher Nachbar oder einfühlsame Freundin. Mal tröstet er uns, mal muntert er uns auf, mal tritt er uns in den Hintern. Er ist uns so nah, aber selbst Glaubensprofis mit langjähriger Erfahrung können ihn oft nicht erkennen. Ich bin sicher: Das liegt an seiner guten Verkleidung.
Bistum Würzburg
Burkard Vogt
Bildungsreferent im Martinushaus Aschaffenburg