Schon seit Kindertagen ist der Adventssonntag für meine Familie und mich ein Tag, den wir gemeinsam verbringen. Am Frühstückstisch wird der Adventskranz entzündet, während wir dazu „Wir sagen euch an den lieben Advent“ singen. Danach folgt für die ganze Familie und für mich als ehemalige Oberministrantin der klassische Sonntagsgottesdienst.
Wieder zu Hause angekommen essen wir nach dem Tischgebet gemeinsam zu Mittag. Nachdem dann auch der eher unbeliebtere Teil des Abspülens und Aufräumens erledigt ist, ist nun Zeit, um in die entspannte Zeit des restlichen Tages überzugehen.
Am Nachmittag bleibt nun Zeit um gemeinsam im Wohnzimmer Brett- und Kartenspiele zu spielen oder einen Film anzuschauen. Meine Großeltern mütterlicherseits bringen jeden Adventssonntag ihre selbst gebackenen Plätzchen mit; das Spritzgebäck von Oma sind meine Lieblingsplätzchen zur Adventszeit. Zu Stollen und Plätzchen oder auch mal einem Stückchen Kuchen gibt es Kaffee, Tee oder eine heiße Schokolade. Oft musizieren wir auch alle zusammen. Mein Papa spielt Gitarre, meine Schwester auf dem Klavier und mein Bruder auf dem Cello, das bereits im Wohnzimmer steht. Meine Mama singt mit meinem Papa und ich selbst spiele mit der Geige oder Blockflöte; meine Großeltern väterlicherseits bringen auch Plätzchen und die Zither mit, dann kann es losgehen. Für die volle Zufriedenheit und Gemütlichkeit fehlt jetzt nur noch der warme, angeheizte Kaminofen. Dann werden alte Advents- und Weihnachtslieder gesungen und es wird die ein oder andere Geschichte vorgelesen.
Inzwischen können Gottesdienste nur mit Maske und Abstandsregelungen gefeiert werden. Kurz vor der Adventszeit ist nun auch meine Oma verstorben. Dadurch wurde mir bewusst, dass die Zeit mit der Familie sehr wichtig ist. Die bereits vergangenen Adventsmomente sind für mich sehr wertvoll und können so kein weiteres Mal wiederholt werden. Augenblicke, die vielleicht einmal selbstverständlich waren, werden so zu Besonderen und Schönen, die man gerne in guter Erinnerung behält. Auch in Zukunft sollten diese Chancen genutzt werden, um weitere Erinnerungen zu schaffen und die Gemeinschaft und Nächstenliebe auszuleben. Ich hoffe, dass es uns und anderen Familien gelingt, solche Adventsmomente auch dieses Jahr zu erleben, um diese für die Zukunft in Erinnerung zu behalten.
Bistum Augsburg
Antonia Mayr
Werksstudentin in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien des Bistums Augsburg