Jedes Jahr denke ich mir aufs Neue: Diesmal passt du auf die Adventswochenenden auf. Du stopfst sie nicht mit Terminen voll, hältst dir eines komplett zum Faulsein mit den Kindern frei, und eines verbringst du in der alten Heimat mit Freunden. Der Plan war auch dieses Jahr wieder gut. Die Umsetzung mangelhaft. Frei ist kein einziges Wochenende, die fränkische Heimat werde ich auch nicht sehen.
Stattdessen wie immer: Feiern hier, Konzerte da und außerplanmäßige Arbeitseinsätze. Somit habe ich umdisponiert: Ein Tag, der Dienstagnachmittag, gehört meinen Kindern und mir. Allein. Kein Besuch, kein gezwungenes Unterwegssein. Sondern Basteln, Backen, Gesellschaftsspiele oder auch mal faul auf der Couch einen Film schauen.
So habe ich uns bewusst eine kleine Auszeit in der Woche geschaffen, die zeigt: Wir nehmen uns Zeit nur für uns. Und das genießen wir. Es ist wie Durchatmen und Balsam für die Seele und lässt uns als Familie wieder den Sinn der Adventszeit spüren. Zur Ruhe kommen und darin die Vorfreude auf das Weihnachtsfest wieder spüren.
Außerdem habe ich festgestellt: Selbst für talentfreie Bastelmenschen wie mich gibt es tolle Ideen, an denen auch meine Töchter Spaß haben. Zum Beispiel die guten alten Fenstersterne aus Glanzpapier. Und wenn ich dann die Augen der Kinder glänzen sehe, räume ich auch gern die 1.000 Schnipselchen wieder weg.
Erzbistum München und Freising
Maria Ertl
Redakteurin in der Radioredaktion des Sankt Michelsbundes